Samenfeste Sorten aus dem Garten des Zwiwwelzwergs
Knoblauchsorten - Variationen von Allium sativa
Heutige Vertreter der Gattung Allium Sativum bilden keine fertilen Blüten aus. Manche Sorten bilden unfruchtbare Scheinblüten neben den Brutzwiebeln. Manche Sorten bilden Brutzwiebeln, manche nicht. Knoblauch der Bulbenstengel bildet, nennt man Hardneck, Pflanzen, die keinen Sttengel bilden, werden als Softneck bezeichnet. Zur Pflanzung von Knoblauch verwendet man gut ausgebildete gesunde Zehen oder möglichst große Brutzwiebeln.
Knobauch läßt sich in den wärmeren Regionen Deutschlands sehr leicht anbauen. Er wächst gerne auf durchlässigen mittelschweren Böden, kann aber auch auf sandig-humösen Böden gute Erträge bringen. Sein Nährstoffbedarf ist nicht gering. Pro Quadratmeter werden etwa 12 gr. Nitrat, 5,5 gr. Phosphat und 15 gr. Kalium verzehrt.
Pflanzzeit
Die beste Pflanzzeit für den Knoblauch ist der Oktober und November.
Die Zehen treiben in dieser Zeit schnell Wurzeln aus und haben über
den Winter genug Zeit daraus ein großes Wurzelwerk zu bilden. Je nach
Witterung bildet die Knoblauchpflanze bereits im Spätjahr Blätter denen
leichte Fröste nicht schaden. Der Boden hat in dieser Zeit oft noch
genug Nährstoffe um für die frühe Wachstumphase abzudecken. Eine organische
Düngung aus Kompost oder kompostierten Mist in die Pflanzfurche ermöglicht
den Jungpflanzen einen guten Start.
Das Liliengewächs startet zeitig im Frühjahr, sobald im Februar - März
die Sonne kräftiger scheint. Viele Böden haben jetzt wenig gelöste Nährstoffe,
da das Bodenleben aufgrund der niedrigen Temperaturen noch nicht in
Gang gekommen ist. In dieser Zeit kan man mit einer mäßigen Düngung
beginnen.
Wachstum und Bulbenbildung
Vom April bis Juni wächst der Knobaluch am stärksten. Stickstoff ist
bei humösen Böden durch das rege Bodenleben in der Regel vorhanden.
Eine Kalium betonte Düngung mit Magnesiumanteilen ist für diese Wachstumsphase
wichtig, um gesunde Pflanzen zu erhalten und gute Erträge zu erzielen.
Um Fäulnis zu vermeiden, entfernt man das Unkraut und lockert den Boden
durch Hacken. Mulchen ist bei Knoblauch und Zwiebeln nicht empfehlenswert.
Ab Mai beginnen Hardnecks Ihre Bulbenstängel nach oben zu treiben. Will
man diese Bulben in der Küche oder als Saatgut verwenden, lässt man
diese wachsen. Soll der Ertrag in die Knolle unter der Erde gehen, werden
diese Bulbenstengel abgeschnitten, um Energie für die Ausbildung der
Knolle zu sparen.
Ernte und Lagerung
Knoblauch ist erntereif, wenn etwa die Hälfte der Blätter braun geworden
sind. Wartet man zu lange, weichen die Zehenhüllen auf und können platzen.
Zu spät geerntete Knoblauchknollen können dann bereits mit Pilzen und
Bakterien befallen sein, weshalb sie sich nicht gut lagern lassen und
schnell verbraucht werden sollten. Die Lagerung der Knollen und Bulben
sollte möglichst kühl und trocken erfolgen.
Die Lagerzeit ist Sortenabhängig. Manche Sorten sollten bis zum Herbst
verbraucht werden, andere lassen sich gut über 6 Monate lagern. Bulbenzwiebeln
bleiben meist mehr als ein Jahr frisch und keimfähig.
Rocambole, Allium sativum var.ophioscorodon, Im Volksmund Schlangenknoblauch bildet eine Scheinblüte mit kleinen Bulbenzwiebeln.
Tochterzwiebeln und echte Blüten bei Allium Ampeloprasum 'Weisser Mammut'
oben: Der Elefantenknoblauch wird den Lauchgewächsen zugeordnet.
Allium Ampeloprassum
unten: Bulbenzwiebeln am Rocambole
Aus diesen Zwiebeln enstehen im ersten Jahr Monozehen und. bei guten Wachstumsbedingung
auch bereits kleinere Knollen mit Bulben.
"Knobauchsorten" sind aus Selektionen in den jeweiligen Anbauregionen
entstanden. Ob sich die zahlreichen regionalen Varietäten durch zufällige
Mutationen oder epigenetische Anpassung an die jeweiligen Umweltbedingung
entwickelten, läßt sich nur schwer bestimmen. Als sicher gilt jedoch,
dass Knoblauch nicht generativ vermehrt werden kann und einmal verlorene
Sorten nicht mehr nachgezüchtet werden können.
Die regionalen Sorten unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern
auch im Geschmack und Schärfe. Generell haben alle Sorten einen typischen
Knoblauchgeschmack, manche mit leicht erdigem Noten, manche süßer oder
nussig. Die Knoblauchvarietäten, die in unserer Gärtnerei angebaut werden,
sind nach regionalen Herkünften benannt oder wir verwenden den in der
Region üblichen Namen für die Knollen. Sehr viele Varietäten stammen aus
Russland der Urkaine, Polen, Tschechien, Georgien und den Mittelmeerländern
Italien, Frankreich und Spanien. Auch Deutschland hat einige regionale
"Sorten" mit einzigartigen Erscheinungsbild, z.B. "deutscher
Porzellan".
Hardneck und Softneck unterscheiden sich im Aufbau der Zehen um die Pflanzenachse. Bei manchen Hardnecks sind die Zehen wohl geordnet in einer Größe um den Stiel platziert. Bei anderen sind die Zehen wie die Blätter einer Rose angeordnet.
Frische Ernte "Purple Glazer", ein milde Varietät, ideal für den Rohverzehr.
Es gibt viele Namen für die Knoblauchknolle. Knobl, Alterswurzel,
Magenwurz, Liebeswurz, Stinkerzwiebel oder stinkende Rose. Einige dieser
Namen deuten auf die Heilkraft des Knoblauchs hin, andere bezeichnen seine
Geruchsintensität, welche manche Menschen nicht so schätzen.
Oft waren die besser situierten Schichten dem Knoblauch aufgrund seines
Geruchs abgeneigt, während die ärmeren Bauern und Arbeiter seine Wirkung
genossen und reichlich davon konsumierten.
Wirkungsweisen der Inhaltsstoffe
Allium Sativum wirkt antibakteriell, antimykotisch, entzündungshemmend,
antikanzerogen, als Aphrodisiakum, Cholesterinsenker, Blutdrucksenker,
fördert die Durchblutung, verbessert die Fließeigenschaften des Blutes,
sowie die Elastizität der Gefäße, reduziert Gelenkschmerzen, wirkt entspannend,
Energie steigernd, entgiftend und stärkt das Immunsystem.
Diese vielen Eigenschaften und seine gute Verfügbarkeit machten Knoblauch
zur Arznei der armen Bevölkerung, die sich eine Behandlung durch Ärtzte
nicht leisten konnte. Knoblauch wurde innerlich und äußerlich angewandt.
Man verwendete es bei Magen und Darmerkrankungen, bei Schlangen- und Hundebissen,
Pilzinfektionen, zur Behandlung von Unfruchtbarkeit bei beiden Geschlechtern
und vielen anderen Indikationen.
Hildegard von Bingen schreibt in Ihrer Physika, "Der Knoblauch hat
die richtige Wärme. Für gesunde und kranke Menschen ist er heilsamer,
als beispielsweise der Lauch. Allerdings sollte er roh gegessen werden,
weil er sonst nicht mehr die rechte Wärme hat."
Nach Hildegard sollte man Knoblauch in Maßen essen, damit das Blut sich
nicht übermäßig erwärmt.
Inhaltsstoffe
Knoblauch enthält Adenosin; Ajoen, Allicin, Alliin, Diallyldisulfid, Diallysulfid, Flavonoide, Guanylatcyklase, Polyphenole, Saponine, Fructane, Selen, u.v.m. Einige der Wirkstoffe findet man nur im frischen Knobauch aber nicht in verarbeiteten Produkten wie Knoblauchpulver oder gekochtem Knoblauch.
Adenosin, das auch in der Zwiebel vorkommt, erweitert die Gefäße,
löst Brutgerinnungen auf und verbessert die Fließeigenschaft des Blutes.
Ajoen kommt nur im frischen Knoblauch vor. Es wirkt ebenfalls gerinnungshemmend und verhindert die Verklumpung von Blutplättchen. Ajoen und Adenosin sind an der Erhaltung gesunder Darmbakterien beteiligt. Ajoen wirkt wie Aspirin But verdünnend.
Allicin findet man ebenfalls nur im frischen Knoblauchsaft. Es
ist für den typisch schwefelartigen Geruch des Knoblauchs verantwortlich,
wenn bei Pressen oder Kauen Alliin enzymatisch zu Allicin
umgewandelt wird. Allicin wirkt antibakteriell, entzündungshemmend,
fördert die Durchblutung und schütz vor ateriellen Erkrankungen.
Die im Knoblauch enthaltenen Inhaltsstoffe Ajoen, Allicin, Diallyldisulfid,
Diallysulfid und Quercetin gelten als antikanzerogen. Knoblauch
wird daher auch zur alternativen Krebstherapie eingesetzt.
Bamberger, Bali, Bella Italiano, Bosnian, Bulgarian, Chesnok Wight, Deutscher Porzellan, aus Dunganskiy, Early Purple Wight, elelfant, German Red, Iberian, Inchellium Red, Kambodia, Korean, lorz Italian, Metechi, Nootka Rose, Palicak, Picardy, Polnischer, polish Softneck, Provonce, Pyon Yang, Red Toch, Redneck Wild, Russischer Riese,, Russland I, Schrebergarten, Weißer aus der Lautrec, Serbe, Siberian, Silver Rose, Silverskin, Solent, Stripes Glazer, Thai, Ungar, Weingarten I, Western Rose, White Korean, Spaggo, Weingarten II, Purple Glazer, Vekan, alex, Echo, Liubascha, Bietin, Vallelado
Allium Sativum;
Knoblauch
die besondere Knolle
Ursprung & Geschichte des Knoblauchs
Knoblauch (Allium sativum) stammt ursprünglich aus
Zentralasien und dem nördlichen Iran. Von dort aus wurde die Knolle durch
Menschen in viele Gegenden der Welt verbracht und
dort weiter kultiviert.
Knoblauch vermehrt sich nur vegetativ. Sorten müssen bereits vor sehr langer
Zeit entstanden sein oder sind durch Selektion zufälliger Mutationen entstanden.
Knoblauch wurde in agyptischen Gräbern aus der Zeit 3200 v. Chr. gefunden,
auch beim Bau der Pyramiden wird Knoblauch als wichtiges Lebensmittel regelmäßig
an die Arbeiter verteilt. Die Bibel und der Koran beschreiben Knoblauch
als Grundnahrungsmittel.
In der vor 2000 Jahre verfassten indischen Schrift 'Sharaka Samhita' wird
bereits die Heilwirkung von Knoblauch beschrieben.
Römer gaben Ihren Soldaten für Ihre Feldzüge reichlich Knoblauch um Krankheiten
durch verschmutztes Wasser zu vermeiden. Die würzigen Knollen wurden bei
antiken Wettkämpfen als legales Dopingmittel gegessen, weil man an Leistungs
steigernde Kräfte des Knoblauchs glaubte.
Auch für längere Schiffsreisen war die gut zu lagernde Knolle mit ihren
antibakteriellen Eigenschaften ein wichtiger Proviant.